Versuchter Ausbruch von PCC-Mitgliedern aus Gefängnis in Villarrica durch gefälschtes Gerichtsdokument
In der vergangenen Nacht wurde dem Direktor der Regionalen Strafanstalt Villarrica, Denis Caballero, ein angebliches Gerichtsdokument vorgelegt, das die Freilassung von fünf Häftlingen im Zusammenhang mit der kriminellen Vereinigung Primeiro Comando da Capital (PCC) anordnete.
Gegen 19 Uhr erschien eine bislang unbekannte Person an der Gefängnispforte und übergab die gefälschte Urkunde, die im Rahmen einer vermeintlichen Haftverschonung (Habeas Corpus) die Entlassung von Glauber Fernández Dubal, Adalberto Riveiro Machado, Jonathan Da Silva Brum, Bruno Wesley Borges und Rhuan Da Silva Aires vorsah.
Die fünf Inhaftierten wurden zunächst zur Polizeidirektion in Guairá gebracht, um ihre Freilassung zu unterzeichnen. Dort kamen jedoch Zweifel an der Echtheit des Dokuments auf. Nach einer Abfrage bei der Interpol stellte sich heraus, dass keine offizielle Anordnung zur Entlassung der Häftlinge vorlag.
Laut Gefängnisdirektor Caballero bestanden von Anfang an Verdachtsmomente bezüglich eines möglichen Betrugsversuchs. Die Gefängnisleitung habe daher unverzüglich einen Bericht bei der Nationalpolizei und Interpol angefordert. Bisher sei kein Vertreter des Justizministeriums vorstellig geworden, man stehe jedoch für Ermittlungen zur Verfügung, um eine mögliche Komplizenschaft durch Gefängnispersonal auszuschließen.
Die Überwachungsvideos der Vorgänge an der Gefängnispforte sollen den Behörden für weitere Untersuchungen zur Verfügung gestellt werden.